Urlaubsbilder




Italien 2008 

Teil 3




»Bozen-Bolzano« verkündet das Ortsschild und nennt damit die Landeshauptstadt, das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Mehr als ein Fünftel der Südtiroler Bevölkerung wohnt hier, und man hört »Ciao!« fast öfter als »Servus! « Italianità und Tiroler Bodenständigkeit nebeneinander und miteinander. Unter den Lauben der Altstadt dominieren deutsche Idiome, in den Geschäftsauslagen dagegen entdeckt man viel italienische Eleganz. Ganz in der Nähe kann schließlich der älteste »Tiroler« besichtigt werden, im eigens für "Ötzi« geschaffenen Archäologiemuseum.

Wegweiser für die Weiterfahrt ist die markante Silhouette der Burgruine Sigmundskron, auf einem Porphyrfelsen im Westen der Landeshauptstadt thronend. An ihrem Fuß beginnt die Südtiroler Weinstraße, die durch das Überetsch ins Unterland führt, einen geradezu märchenhaften Landstrich: stattliche Dörfer, von bäuerlichem Wohlstand geprägt, Schlösser und Ansitze und über allen Hügeln üppige Weingärten.


Burgruine Sigmundskron

Einen markanten Akzent ins malerische Bild setzt der Kirchturm vom Eppaner Ortsteil St. Pauls mit seiner Zwiebelhaube. Die Großgemeinde Eppan ist mit mehr als hundert Burgen, Schlössern und Adelssitzen im Übrigen die burgenreichste Gegend Südtirols.


Der Kirchturm vom Eppaner Ortsteil St. Pauls


Der Kirchturm vom Eppaner Ortsteil St. Pauls

Hinter dessen Bergkette liegt die »Apfelkiste des Trentino«, das Nonstal, eine von tiefen Gräben durchzogene Talmulde. Im Sommer werden die Obstkulturen eifrig bewässert, und wie im benachbarten Vinschgau bauten die Bauern auch hier einst künstliche Wasserwege. Die meisten sind längst außer Betrieb und verfallen allmählich; eine Ausnahme macht nur der Tuenno-Waal im untersten Toveltal.


Der Weg nach Fondo


Blick zurück auf das Nonstal


Zahnradbahn nach Fondo

Über Fondo gelangt man nach Cles, dem Hauptort des Nonstals. Der stattliche Flecken mit seinem mächtigen Schloss hat eine lange Geschichte: Nachweislich siedelten hier bereits in der Jungsteinzeit Menschen; im Jahr 46 n. Chr. verlieh dann Kaiser Tiberius Claudius den Nonstalern das römische Bürgerrecht, wie eine bei Ausgrabungen entdeckte Bronzetafel belegt.


Kirche in Cles

Cles hat Bahnverbindung mit Trient; das Bähnchen, von den Einheimischen »Nonstaler Kuh« genannt, fährt weiter ins Val di Sole. Das gute Wetter und die hohen Gipfel der Gegend ziehen im Sommer viele Wanderer und Bergsteiger an: Ortler, Presanella und Brenta locken. Von Cles geht es über Male und Dimaro nach Madonna di Campiglio. Die Dolomitenzinnen haben den Ort berühmt gemacht, der Campanile Basso ist einer der unglaublichsten Felszacken der Alpen, und über die Via delle Bocchette sind schon Generationen von Bergwanderern gepilgert.


Dimaro

Madonna di Campiglio

Die Berge rund um Madonna di Campiglio stehen als Parco Naturale Adamello-Brenta unter Naturschutz; den braucht vor allem der in den Wäldern des Val di Genova noch heimische Braunbär. Sein Bestand ist auf wenige Exemplare gesunken, weshalb jüngst in Slowenien eingefangene Tiere hier ausgesetzt wurden.


Berge rund um Madonna di Campiglio


Berge rund um Madonna di Campiglio


Berge rund um Madonna di Campiglio


Berge rund um Madonna di Campiglio

Bei Pinzolo am Eingang ins Val di Genova bietet ein beeindruckendes Schauspiel: der über eine 120 Meter hohe Felsstufe herabstiebende Nardis-Wasserfall.


Nardis-Wasserfall


Der Fluss nach dem Wasserfall

Die Weiterfahrt folgt einer erdgeschichtlich bedeutenden Bruchstelle, der so genannten Judikarien-Linie, die Granit- (Adamello) und Kalkmassive (Brenta, Gardaseeberge) trennt. Benannt ist sie nach den Valli Giudicarie, die sich südwestlich über eine Wasserscheide bei Pradibondo bis zum Lago d'Idro hinziehen.


Lago d'Idro


Lago d'Idro

Von Idro führt die Straße ostwärts über Vobarno nach Salò am Ufer des Gardasees. Das berühmte Gewässer empfängt den Reisenden mit südländischer Grandezza; die Alpen sind hier nur noch Kulisse, manchmal, wenn Dunst von der Poebene hereindrückt, nicht einmal mehr das. In Salò beginnt die Anfang der dreißiger Jahre fertig gestellte Gardesana occidentale, die traumhafte Westuferstraße mit ihren siebzig Tunnels zwischen Gardone Riviera, Limone und Riva.


Mein CC hoch über dem Gardasee am Abend


Blick üb den Gardasee am Morgen


Blick über den Gardasee


Malcesine am Ostufer


Wallfahrtskirche Madonna di Castello


Blick Richtung Norden


Blick auf den See Richtung Südosten


Blick Richtung Süden


Ganz schön steil da oben


Im Hochland von Tremosine

Hauptzufluss des Gardasees ist die Sarca, die ihre Quellbäche im Adamello und in der Brenta hat; sie durchläuft vor Sarche eine wilde Klamm. Einen malerischen Akzent setzt hier der türkisfarbene Lago di Toblino mit seinem Schloss auf einer Halbinsel.


Lago di Toblino


Das Schloss auf der Halbinsel im Lago di Toblino


Lago di Toblino

Für die Weiterfahrt nach Trient bieten sich zwei Möglichkeiten: um oder über den Monte Bondone. Wer gerne Kurven fährt, wird bei schönem Wetter natürlich die Bergstrecke nehmen, die in lang gezogenen Schleifen von Lasino bis zu dem kleinen, zwischen Palone und den Tre Cime di Bondone eingelagerten Plateau ansteigt und dann von der Skistation Vason über 48 Kehren hinabführt zur Provinzhauptstadt im Etschtal.


Blick vom Monte Bondone auf den Lago di Toblino

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Letzte Änderung: 07.02.2016